4. Juli 2023

Die Servicetransformation ermöglicht es der produzierenden Industrie, sich von reinen Produktherstellern zu Anbietern von ganzheitlichen Lösungen zu entwickeln. Aus Kundensicht ist dies ein notwendiger Schritt, da Käufer nicht nur ein qualitativ hochwertiges Produkt, sondern auch einen umfassenden und im bestenfalls individuellen und anpassbaren Service erwarten, der sie bei der Nutzung und Wartung des Produkts unterstützt. Durch das Angebot von exzellenten Serviceleistungen können Unternehmen somit die Kundenbindung erhöhen und sich von der Konkurrenz abheben.

Zudem treiben auch wirtschaftliche Faktoren diese Entwicklung voran. Steigende Energiepreise, Fachkräftemangel und schwankende Nachfrage stellen produzierende Unternehmen und deren Kunden vor immer neue Herausforderungen. Durch den Verkauf von Serviceleistungen können sie zusätzliche Einnahmen generieren und ihre Profitabilität steigern. So ist es Unternehmen durch die erfolgreiche Transformation des Servicegeschäfts möglich, ihre Marge im Vergleich zum Produktgeschäft im Idealfall zu verdoppeln. Etwa 16% mehr Gewinn sind durch die Erweiterung des Portfolios um digitale Produkte und deren Vertrieb möglich. Entscheiden sich Unternehmen zudem Subscription-Geschäftsmodelle zu realisieren und auf Basis der von ihren Kunden erfassten Daten ihr Produktangebot stetig weiterzuentwickeln, ist die mögliche Gewinnsteigerung sogar höher. Zudem verbessern sie durch die flexible Reaktion auf Marktbedürfnisse und individuelle Kundenanforderungen auch ihre Position am Markt. Die Kunden profitieren dabei von der Übernahme von Risiken durch den Anbieter. So liegt die Verantwortung für den störungsfreien und effizienten Betrieb von Maschinen in einem Subscription-Angebot beim Produkthersteller.

Herausforderungen der Servicetransformation

Doch auch wenn die prinzipielle Entscheidung für den Wandel gefallen ist, ist die Umsetzung nicht einfach. Eine neue strategische Ausrichtung des Unternehmens hat Auswirkungen auf nahezu alle Organisationsbereiche. Intern muss eine Kultur der Innovation und des Wandels geschaffen werden, um die Transformation aktiv zu unterstützen. Investitionen in analoge und digitale Technologien sind notwendig, um die Entwicklung und Vermarktung von Serviceleistungen voranzutreiben. Hinzu kommt die eigentliche Produkt- und Serviceentwicklung auf Basis zuvor analysierter Kundenbedürfnisse.

Sind diese Schritte getan, ist es unerlässlich, den „Change“ im Unternehmen zu begleiten. Die Organisation muss in der Lage sein, die neuen Leistungen beim Kunden zu erbringen. So sind neue Prozesse zu implementieren, die vor allem die Zusammenarbeit zwischen Service, Vertrieb und Digital bei komplexeren Leistungen regeln. Die Schulung der Mitarbeiter, die die neuen Produkte und Serviceleistungen erbringen und vertreiben sollen, darf auch nicht außer Acht gelassen werden. Verständlich, dass so umfassende Änderungen nicht ad hoc durchgeführt werden können, sondern langfristig geplant und schrittweise umgesetzt werden müssen.

Unterstützung bei jedem Schritt der Transformation

Das Ziel des Service Performance Center ist es produzierende Unternehmen gemeinsam mit einer starken und erfahrenen Community und mit unserer Expertise an jedem Punkt ihrer Transformation vom Produkthersteller zum Serviceanbieter zu unterstützen. Dieses verfolgen wir mit dem Angebot von konsortialen Projekten gemeinsam mit mehreren Unternehmen, umfangreichen Wissen zur Service Transformation, passgenauen Weiterbildungen und individueller Beratung.

Insbesondere unsere Mitgliedsunternehmen sollen in Zukunft nicht nur von Expertenwissen und Branchenkenntnis der Mitarbeiter des Centers, des FIR e.V. und der FIR Aachen GmbH profitieren, sondern einen Mehrwert durch ein attraktiveres Geschäfts- und Beteiligungsmodell erhalten.

Mess- und sichtbare Vorteile für Mitglieder – das neue Mitgliedschaftsmodell

In den letzten Monaten haben wir daher unser Mitgliedschaftsmodell deutlich überarbeitet. Mit drei neuen Mitgliedsstufen – Basis, Business und Premium – gibt das Service Performance Center vor allen Dingen Unternehmen aus der produzierenden Industrie verschiedene Möglichkeiten an der innovativen Gestaltung der Service Transformation zu partizipieren. Von der Beteiligung an Centerprojekten, exklusiven Studienergebnissen und Whitepapern, Zugang zu Weiterbildungen bis hin zu einer einzigartigen Community.

Die Centerprojekte können dabei Arbeitskreise, die Gestaltung von Leitfäden mit Best Practices, Benchmarks oder Technologiestudien beinhalten. Die Themen hierfür werden dabei von der Community vorgeschlagen und priorisiert und anschließend in kleineren Konsortien vom Service Performance Center in Projekten bearbeitet. Neben dem projektbasierten Austausch ist auch das Netzwerken in der gesamten Community wichtig. So bieten wir in Zukunft neben der großen Center Conference als Hauptevent und einem Halbjahrestreffen bei einem Mitgliedsunternehmen im Laufe des Geschäftsjahres weitere Fokustreffen zu Themen wie Nachhaltigkeit oder auch Vertrieb und Pricing. Zudem erhalten immatrikulierte Unternehmen exklusiven Zugang zu einem Mitgliederportal, auf dem sie nicht nur Studien- und Projektergebnisse sowie Whitepaper finden, sondern auch Kontaktmöglichkeiten zu anderen Mitgliedsunternehmen erhalten. Auch das Weiterbildungsangebot wurde thematisch und organisatorisch angepasst und begleitet nun jeden Schritt der Transformation mit einem passenden Angebot aus Workshops und Zertifikatskursen.

Mit diesen Veränderungen möchten wir nicht nur selbst einen Sprung nach vorne machen, sondern vor allen Dingen Unternehmen der produzierenden Industrie bei der Servicetransformation aktiv unterstützen.

In den kommenden Wochen werden wir Sie in weiteren Artikeln detaillierter über das neue Modell sowie ihre Vorteile und Möglichkeiten informieren. Sollten Sie individuelle Fragen haben oder schon jetzt weitere Informationen zu einer Mitgliedschaft benötigen, vereinbaren Sie gerne einen Termin oder melden Sie sich zur Center Conference am 21.11.2023 an.