Der RWTH Aachen Campus ist ein Zusammenschluss verschiedener Forschungseinrichtungen der RWTH Aachen und renommierter Industrieunternehmen. Er wurde 2008 gegründet als RWTH Aachen Campus GmbH. Als Vorbild dient der oftmals in Amerika zu findende groß angelegte Universitätscampus. Innerhalb eines solchen sind alle Stärken und Kräfte einzelner Akteure gebündelt – sowohl durch lokale Nähe am gleichen Standort als auch durch aktive Zusammenarbeit.
Die RWTH Aachen Campus GmbH verantwortet als Tochtergesellschaft der RWTH Aachen und der Stadt Aachen die Planung, Umsetzung und Sicherstellung der gesamten Campus-Konzeption. Der Zusammenschluss dient der interdisziplinären Bearbeitung wirtschaftlich und gesellschaftlich relevanter Problemstellungen und Forschungsanliegen. Zum Campus RWTH Aachen gehören verschiedene fachspezifische Cluster (aktuell sechs Stück): Cluster Smart Logistik, Cluster Schwerlastantriebe, Cluster Photonik, Cluster Biomedizintechnik, Cluster Produktionstechnik und Cluster Nachhaltige Energie. Die einzelnen Cluster sind organisatorisch in Center unterteilt. Sie bilden die operativen Einheiten, in denen relevante Zukunftsfragen untersucht, erforscht und mit visionären und innovativen Ideen und Lösungsansätzen aufgearbeitet werden. Weitere Informationen finden Sie hier.
Das Cluster Smart Logistik gehört zu einem Verbund weiterer Cluster des RWTH Aachen Campus (insgesamt 16 verschiedene Cluster befinden sich im Aufbau, Stand: 2018). Gegründet wurde das Cluster Smart Logistik vom FIR an der RWTH Aachen, welches gleichzeitig clusterleitendes Forschungsinstitut ist. Die Aktivitäten im Cluster sind thematisch darauf fokussiert, Lösungen für das digital vernetzte Unternehmen von heute und morgen zu erarbeiten. Dabei geht es vor allem um den Umgang mit produktions- und servicebezogene Daten und die Entwicklung mehrwertstiftender Smart Services, welche eine durchdachte Informationslogistik erfordern. Ziel ist die Gestaltung eines agilen und zugleich lernenden Unternehmens, welches schnell und adaptiv auf Veränderungen und neue Einflüsse des Marktes reagieren kann.
Das Cluster Smart Logistik beheimatet fünf Center, die jeweils eine spezifische, relevante Fragestellung für das digital vernetzte Unternehmen erforschen. Neben dem Service Performance Center gehört dazu das Center Enterprise Ressource Planing, das Center Connected Industry, das European 4.0 Transformation Center und das Industrie 4.0 Maturity Center. Informationen rund um das Cluster Smart Logistik finden Sie in der Broschüre, die Sie hier herunterladen können.
Das Service Performance Center arbeitet mit Partnern aus Industrie und Forschung, bietet dabei strategisch beratende Dienstleistungen an und kooperiert mit den Unternehmen v.a. im Rahmen von Konsortialprojekten, -studien und -benchmarkings. Im Vordergrund steht dabei bspw. die Entwicklung neuer Smart Services, die Identifizierung von Digitalisierungspotentialen und -strategien oder die Bestimmung von Best Practices im Rahmen der Konsortial-Benchmarkings.
Unternehmen können aktive Mitglieder im Service Performance Center werden und durch eine langfristige Zusammenarbeit von dem vollen Leistungsspektrum des Centers profitieren. Eine Übersicht der verfügbaren Optionen finden Sie hier. Darüber hinaus kooperiert das Service Performance Center natürlich auch mit nicht immatrikulierten Unternehmen. Bei Interesse an bestimmten Fragestellungen rund um Smart Services und Digitale Geschäftsmodelle ist eine unverbindliche Anfrage durch direkte Kontaktaufnahme jederzeit möglich, gern unterbreiten wir Ihnen ein individuelles Angebot.
Darüber hinaus kooperiert das Service Performance Center natürlich auch mit nicht immatrikulierten Unternehmen. Bei Interesse an bestimmten Fragestellungen rund um Smart Services und Digitale Geschäftsmodelle ist eine unverbindliche Anfrage durch direkte Kontaktaufnahme jederzeit möglich, gern unterbreiten wir Ihnen ein individuelles Angebot. Weiterbildungsangebote, die ein weiteres Tätigkeitsfeld des Service Performance Center darstellen, sind sowohl für Mitglieder der Service Performance Center Community als auch für nicht immatrikulierte Unternehmen zugänglich. Ein Beispiel eines unserer Weiterbildungsangebote ist bspw. der Zertifikatskurs „Smart Service Manager“, den wir aufgrund der besonders erfolgreichen Durchführung im letzten Jahr auch 2019 und 2020 erneut anbieten.
Konsortialprojekte am Service Performance Center sind industrienahe, stark praxisfokussierte Projekte mit bestimmten Themenschwerpunkten, etwa die Entwicklung und Implementierung digitaler Dienstleistungen und digitaler Geschäftsmodelle. Getragen werden diese Projekte stets von Konsortien bestehend aus Industriepartnern, die sich gemeinsam einer Fragestellung widmen, die von besonderer Relevanz ist. Im Zusammenkommen führender Unternehmen liegt die besondere Stärke der Konsortialprojekte, da sich so Kräfte bündeln lassen und Synergieeffekte entstehen.
Die am Service Performance Center indizierten Konsortialprojekte sind unabhängig und besonders praxisnah und führen so besonders schnell zu anwendbaren Ergebnissen. Sie stehen den Projektteilnehmer exklusiv zur Verfügung. Typische Konsortialprojektresultate sind beispielsweise zielgerichtete Roadmaps und bedarfsbezogene Lösungsvorschläge für eine bestimmte Herausforderung, sowie die Analyse, Identifizierung und Strukturierung von Digitalisierungspotentialen in unterschiedlichsten Unternehmensbereichen durch Benchmarkings oder Studien. Eine Übersicht über unsere aktuellen Projekte, Studien und Benchmarkings finden Sie hier.
Als eine spezielle Variante klassischer Konsortialprojekte führt das Service Performance Center Konsortialstudien durch, die in der Regel durch bestimmte Prozessschritte zur Beantwortung einer konkreten Studienfrage führen. Konsortialstudien werden genau wie Konsortialprojekte (s.o.) von einem Konsortium aus Industriepartnern durchgeführt, die als Partner gemeinsam ein bestimmtes Studienziel verfolgen. Die durch derartige Studien gewonnenen Daten und Einblicke in Themengebiete sind relevant für die Strategie- und Businessentwicklung der teilnehmenden Unternehmen und werden bspw. auch für die Entwicklung neuer Smart Services genutzt.
Ein Konsortial-Benchmarking am Service Performance Center ist eine bestimme Form der Konsortialstudie. Es hat zum Ziel, für eine konkrete Fragestellung bzw. Themenbereich führende Unternehmen zu identifizieren und deren besonders erfolgsversprechenden theoretischen und praktischen Methoden sowie Herangehensweisen zu bestimmen. Am Ende eines Konsortial-Benchmarkings steht immer die Auszeichnung identifizierter Top-Performer als Successful bzw. Best-Practice-Unternehmen – i.d.R. fünf an der Zahl.
Durchgeführt wird ein Benchmarking genau wie herkömmliche Konsortialstudien oder Konsortialprojekte von einem Konsortium zusammenarbeitender Industrieunternehmen. Die Identifikation der Unternehmen und Erfolgsprinzipien durch das Konsortium folgt immer einem vorgegebenen Muster. Zunächst legen sich die Teilnehmer auf ein Benchmarking-Thema fest. Anschließend gründen sie das Konsortium und erstellen einen Fragebogen. Daraufhin nutzen sie diesen, um durch Analyse der von den Unternehmen angewandten Methoden und Praktiken Successful Practices zu ermitteln. Anschließend akquirieren sie europaweit Benchmarking-Teilnehmer, die diesen Fragebogen ausfüllen. Auf Basis dieser Datenerhebung wird ausgewertet, welche Unternehmen potentiell das Prädikat Successful Practice erhalten können. Anschließend werden mit diesen ausgewählten Kandidaten vertiefende Telefoninterviews geführt und anonyme Fallstudien für sie erstellt. All diese Inhalte fließen in die endgültige Auswahl der Successful Practices ein. Diese sichern sich mit der offiziellen Auszeichnung eine besondere Wettbewerbsposition am Markt.
Die Konsortialpartner eines Konsortial-Benchmarkings profitieren von der wissenschaftlichen Übersicht über die Prinzipien und Methoden erfolgreicher Unternehmen. Zudem erhalten sie exklusiven Einblick in die Unternehmenstätigkeiten während der Unternehmensbesuche. Die Markttransparenz über in einem bestimmten Bereich agierende Unternehmen und deren Arbeitspraktiken erhöht sich somit signifikant.
Ein Beispiel für eines der bereits abgeschlossenen Konsortial-Benchmarkings ist jenes zum Thema „Datenbasierte Dienstleistungen“. Es wurde 2016 durchgeführt und ermittelte, welche Strategien erfolgreiche Unternehmen zur Entwicklung und Implementierung von Smart Services nutzen. Das neueste Konsortial-Benchmarking am Service Performance Center widmet sich dem Thema „Subscription Business“. Es untersucht, wie sich Subscription-Geschäftsmodelle in Unternehmen erfolgreich realisieren lassen. Zudem prüft es, welchen Mehrwert diese für Kunden und Unternehmen bieten. Mehr Informationen finden Sie hier.
Der Terminus steht für Dienstleistungen, die auf digital verfügbaren Daten basieren. Diese wurden zuvor von einer Maschine oder einem Computer gesammelt und ausgewertet. Die Daten, bspw. Produktionsdaten, liefern das Potential für eine Reihe unterschiedlichster Dienstleistungen wie Smart Services (s.u.). Diese können wiederum zu neuen Geschäftsmodellen führen und weitere Möglichkeiten der Monetarisierung eröffnen. Produktionsdaten etwa geben Auskunft über Auslastung, Abnutzung und Fehlermeldungen in einer Produktionsstraße. Mit ihrer Hilfe kann Instandhaltungsplanung und Wartung optimiert werden.
Ein Smart Service (engl.: intelligenter Service) ist eine Dienstleistung, die Einsatz- oder Kontextdaten von digital vernetzten physischen Objekten (sog. Smart Products) aggregiert, verarbeitet und auf dieser Basis einen Mehrwert erzeugt. Dieser zeigt sich z.B. in Form intelligenter Kontrollmöglichkeiten oder Anpassung und Optimierung von Funktionen. Der Mehrwert kann auch an anderer Stelle entstehen, bspw. erst beim Dienstleistungsempfänger.
Das digital vernetzte Objekt ist als Grundvoraussetzung für einen Smart Service anzusehen. Es ist für jeden Wertschöpfungspartner allein nutzbar, verbindet aber auch Kompetenzen, Ressourcen, Aktivitäten sowie Leistungsergebnisse der Wertschöpfungspartner im Sinne einer kooperativen Leistungserstellung. Eine Softwarelösung sammelt und analysiert die Daten, die das Smart Product sendet. Das Analyseergebnis löst eine auf diesen Daten basierende Aktion aus oder bietet die Grundlage für eine Aktionsentscheidung. Hierhin besteht der Smart Service. Tätigkeiten bzw. Prozessschritte, die normalerweise von handelnden Akteuren übernommen werden, werden durch Kombination des Smart Products mit Softwarelösungen und Datenanalyseverfahren getätigt. Dies vereinfacht und beschleunigt Prozesse und Tätigkeiten gleichermaßen.
Ein Geschäftsmodell-Szenario zeigt auf, wie ein Geschäftsmodell sinnvoll mit den jeweils für die Umsetzung notwendigen Technologien verbunden werden kann. Beispiel: Ein Maschinenhersteller stellt eine Sondermaschine als Pay-per-Hour einem Produzenten zur Verfügung, neben dem Geschäftsmodell und den zugehörigen Rahmenbedingungen müssen die Nutzungsart dieser Maschinen und ihr Zustand jederzeit bekannt sein. Um dies zu realisieren, werden folgende Technologie-Komponenten benötigt: Sensoren (zur Aufzeichnung von Maschinendaten), Edge Computing (zur Berechnung von relevanten Informationen) und Connectivity (zur Übersendung der Informationen an den Maschinenhersteller).