Potenziale von Augmented Reality (AR) erkennen und einen eignen Prototypen etablieren
Derzeit sorgt der Fachkräftemangel im Mittelstand bereits jährlich für Umsatzeinbußen von fast 50 Milliarden Euro und ist somit eine der größten Wachstumsbremsen der deutschen Wirtschaft. Die Auswirkungen des Fachkräftemangels zeigen sich insbesondere im technischen Service, wo hoch-individualisierte Maschinen und Anlagen Expertenwissen und die Bereitschaft zur stetigen Weiterbildung erfordern.
Die fortschreitende Vernetzung und Digitalisierung bieten das Potenzial, dem Fachkräftemangel entgegen zu treten, vorhandenes Wissen einzelner Mitarbeiter eines Unternehmens deutlich effizienter aufzunehmen und einer Vielzahl an Mitarbeitern und Kunden gezielt, kontextbezogen bereitzustellen.
AR als Service-Prozessbeschleuniger
Hier besteht bereits seit längerem die Möglichkeit per Datenbrille getätigten Videoanrufen, digital aufzubereiten, durch Expertenwissen zu erweitern und wieder verfügbar zu machen.
Dies ermöglicht die Dokumentation von Wartungseinsätzen und Störungsbehebungen, und somit eine sukzessive Ansammlung von Arbeitsanweisungen, welche durch multimedialen Inhalten ergänzt werden, und auf Knopfdruck abrufbar sind. Darüber hinaus reduziert sich der administrativen Aufwand, da Dokumentationsmaterial und Schulungsmaterial jederzeit, von jedem Ort verfügbar gemacht werden kann. Ideal um neue Services noch schneller in den Markt zu bringen und Techniker im Einsatz optimal zu unterstützen.
Die Herausforderung in der Praxis besteht darin, aus der Vielzahl der Inhalte die richtigen auszuwählen. Vorhandene Informationen auf das Wesentlichen zu begrenzen und Situationsabhängig „Just-in-Time“ in der entscheidenden Situation verfügbar zu machen.
Hier liegen die größten Stärken von Augmented Reality, die es ermöglicht Inhalte auf verschiedenen Wegen zu vermitteln.
- Die Aufnahme neuer Informationen über Sprache, Text, Bild oder Video wie beim klassischen Frontalunterricht
- „Learning by doing“
Allerdings ist die Einführung von AR-Projekten mit einigen Hürden verbunden, die im Wesentlichen von folgenden drei Faktoren getrieben werden:
- Faktor Mensch: Mitarbeitern fehlt es an Verständnis für die Chancen und Limitationen der Technologie. Dies führt zu einer unzureichenden Auswahl von sinnvollen Use-Cases und einer mangelnden Akzeptanz der Anwender.
- Faktor Infrastruktur: Der Aufbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur ist mit dem Einsatz von erheblichen Ressourcen verbunden. Die Mittel dafür müssen durch tragfähige, fundiert geplante Zukunftsprojekte gerechtfertigt werden.
- Faktor Wirtschaftlichkeit: Die Einführung einer neuen Technologie ist durch die Notwendigkeit von zusätzlicher Hardware mit einem hohen monetären und organisatorischen Aufwand verbunden. Prozesse müssen umgestellt und Mitarbeiter geschult werden.
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